Institut für Musikwissenschaft

Dissertationsprojekt von Gaudenz Badrutt

Ferrari hören. Autoethnographische Höranalysen zu "Les Archives Sauvées des Eaux" und "Les Arythmiques" von Luc Ferrari

Kreativprozesse in der musique concrète, musique électronique und der experimentellen Elektronik-Avantgarde

Ziel dieses Forschungsvorhabens ist, Zusammenhänge zwischen musique concrète und der experimentellen Elektronik-Avantgarde unserer Zeit aufzuzeigen, zu analysieren und zu begründen. Die musique concrète fand ihren Anfang 1948: Pierre Schaeffer komponierte die Etudes de bruits, dabei wurden auf Schallplatten fixierte Klänge von Umweltgeräuschen zu Collagen montiert. Es entstand die erste reine Lautsprechermusik – eine lärmige, damals fremde Klangwelt. In der experimentellen Elektronik-Avantgarde werden ähnliche Verfahren angewendet, die Musik wird jedoch nicht im Studio montiert, sondern in improvisierender Weise spontan realisiert; trotz höherer Komplexität ist die Verwandtschaft zur musique concrète hörbar. Der Schaffensprozess hat sich markant verändert, doch beiden Verfahren liegen reaktive, improvisatorische Handlungen – basierend auf dem Hörprozess – zugrunde. Mit Höranalysen soll durchleuchtet werden, wie das damalige Experiment im Studio sich zur heutigen Improvisation auf der Bühne entwickelt hat. Im Fokus steht dabei der Elektronik-Pionier Luc Ferrari (1929-2005).

Die Dissertation findet sich auf Boris Thesis im Open Access: https://boristheses.unibe.ch/4303/

 

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