Nachlass Kurth

Ernst Kurth (1886-1946) gehört zu den bedeutendsten Musikwissenschaftler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Absicht, die Musikwissenschaft als Promotionsfach zu etablieren, führte 1920/21 zur Gründung des Musikwissenschaftlichen Seminars der Universität Bern.

Im Herbst 2002 schenkte Hans Kurth den Nachlass seines Vaters dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Bern. Diese vielfältige Dokumentensammlung umfasst zahlreiche Briefe, ein Adressbüchlein, Vorlesungsnotizen sowie Konzert- und Opernkritiken von Ernst Kurth. Hinzu kommen Rezensionen zu Kurths Schriften sowie vereinzelte Bücher, Klavierauszüge und Partituren aus Kurths Bibliotheksbestand.

 

 

In der neuen Version 4.0 des Nachlasses sind von den rund 700 Briefen an Privatpersonen etwa 400 im Volltext erfasst. So sind die Briefe zum Beispiel die Korrespondenz des Musikwissenschaftlers und Kritikers Alfred Einstein vollständig aufgearbeitet. Weiter befinden sich Briefe von Max Auer, Joachim Beck, Paul Bekker, Joseph Dubowsky, August Halm, Leo Kestenberg, Armin Knab, Heinrich Langer, Alfred Lorenz und Henry Prunières und anderen wichtigen Persönlichkeiten im Volltext. Die vielseitige Korrespondenz gibt Auskunft über verschiedene musiktheoretische Fragen und gewährt Einblicke in Ernst Kurths privates Umfeld. Ausserdem wurde eine Übersicht von Kurths Vorlesungen in den Jahren 1912-1946 erfasst.

In der Version 4.0 neu dazugekommen sind unter anderem die Briefwechsel Kurths mit Richard Flury und André Pirro sowie die ganze Korrespondenz mit Hans Krill vom Max Hesse Verlag. Neu befindet sich auch Kurths persönliches Exemplar der „Grundlagen des linearen Kontrapunkts“ mit seinen Notizen zur neuen Auflage im Nachlass. Seit August 2007 gehört weiter eine Mappe mit 76 Bildern von August Halm zum Inventar. Sie sind ein Geschenk von Hilda Halm an Ernst Kurth.