Das schweizerische Musikwesen im frühen 19. Jahrhundert

Tagung

06. und 07. Februar 2015
Universität Bern | Uni S
Schanzeneckstrasse 1

Raum A022
3012 Bern

Aus einer musikhistoriographischen Perspektive auf
die Schweiz sticht das frühe 19. Jahrhundert durch
einen enormen Aufschwung musikalischer Aktivitäten
hervor. Im Zuge der politischen und gesellschaftlichen
Umwälzungen des späten 18. Jahrhunderts verändern
sich die Formen bestehender Musikpflege und es entstehen
neue Zweige der Musikpraxis.

Mit Hans Georg Nägeli steht eine der prägendsten und
vielseitigsten Persönlichkeiten ( nicht nur ) des schweizerischen
Musiklebens jener Epoche im Mittelpunkt
des ersten Tagungsteils. Die Auseinandersetzung
mit seinem musikpädagogischen Wirken und seiner
Musiktheorie und -ästhetik rücken gleichermassen
Fragen nach der gesellschaftlichen Relevanz von Musik
in den Blick, wie solche nach den Kriterien einer
Musik, die den Anspruch erhebt, absolute Kunst zu
sein.

Neben Akteuren wie Hans Georg Nägeli wurde das
schweizerische Musikwesen insbesondere in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts in hohem Masse durch
Akteure aus dem benachbarten deutsch- und französischsprachigen
Ausland geprägt. Dieser Befund zeigt
sich nicht nur in der institutionellen Verfestigung eines
regelmässig konzertierenden Musikbetriebs, sondern
auch in der Verwendung von Klangidiomen, die als
spezifisch schweizerisch aufgefasst und kompositorisch
verarbeitet worden sind. Das zweite Panel richtet
deshalb den Blick aus einer transnationalen Perspektive
auf das schweizerische Musikwesen der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts.